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(15.04.2014)
MAL BÖHMISCH FLOTT, MAL FRECH UND
HAUSGEMACHT
Böhmische Leckerbissen und viel mehr: Unter dieses Motto könnte man den
Böhmischen Nachmittag in der Elstalhalle stellen. Zum wiederholten Male
veranstalteten der Musikverein Oberelsbach und die Sandberger
Musikanten gemeinsam diesen Nachmittag und ernteten enormen Zuspruch.
Voll war die Elstalhalle, die für ihren guten Klang bekannt und für
solche Veranstaltungen prädestiniert ist.
„Ihr habt eine gute Entscheidung getroffen“, begrüßte der Vorsitzende
des Musikvereins Oberelsbach Albrecht Euring das Publikum. Er versprach
ein abwechslungsreiches Programm in toller Atmosphäre. Das Publikum
wurde nicht enttäuscht. Schon der Auftakt machte Lust auf mehr - auf
viel mehr: Schlagzeuger Michael Omert rüttelte die Zuhörer zu Beginn
mächtig auf mit dem Ernst Mosch-Klassiker, der seinesgleichen sucht,
dem „Solotrommlermarsch“. Es folgten herrlich böhmisch-mährische Polkas
unter der Leitung von Albrecht Euring, die das Publikum zum Wippen
brachten, darunter die Wachtel-Polka, die Garten-Polka, die
wunderschöne Bergblumen-Polka von Ernst Mosch oder Frank Ehrets Polka
„Im Puls“. Stets moderiert vom „besten Conferencier aus Oberelsbach“
Siegfried „Siggi“ Sitzmann, der es hervorragend versteht mit Witz und
Klamauk das Publikum bei Laune zu halten und gleichzeitig die eigene
Begeisterung für die böhmisch-mährische Blasmusik voll auf das Publikum
zu übertragen.
Die musikalischen Herzen höher schlagen ließen Elke Braungart und Kurt
Sitzmann mit ihrem Gesang. Tief berührt zeigte sich das Publikum bei
dem flotten Marschlied von Alois Aust „Alte Lieben, junge Herzen“, beim
Walzer „Dass ich dich gerne mag, sag ich dir jeden Tag“, bei
Charastanskys Polka „Ach, ich liebe dich“ oder „Lass mich nie allein“
von Josef Bláha-Mellan. Nach einer guten Stunde lechzte das Publikum
nach einer Zugabe. Die Trachtenkapelle Oberelsbach ließ sich das nicht
zweimal sagen und begeisterte im letzten Stück gar mit einem Solo für
Klarinetten „Und Hopp“ von Joe Steinbeck. Aus gesundheitlichen Gründen
des Dirigenten konnten die Sandberger Musikanten in diesem
Jahr am gemeinsamen Böhmischen Nachmittag in der Elstalhalle nicht
teilnehmen.
Allerdings haben Joachim Bühner,
der Vorsitzende des Musikvereins Sandberg, und sein Oberelsbacher
Amtskollege Albrecht Euring keine Kosten und Mühen gescheut und für
Ersatz gesorgt: Die Kaufmannsware, auch bekannt als die „wilden
Schlehen aus der Rhön“, hatten sich angekündigt und sorgten mit ihren
frechen „hausgemachten“ Liedern für sagenhafte Stimmung im Publikum.
Das musikalische Quartett hat
seine Wurzeln in Weisbach und besteht aus Ilona Zirkelbach am
Akkordeon, Theresa Seiffert (Klarinette), Edith Hüttner (Tuba) und
Angelika Enders am Flügelhorn. Unvergesslich an ihrem Auftritt blieb
das „Kreuzberglied reloaded“, das auf die heutige Zeit angepasst ist,
das „Bulldogglied“ oder der „Nostalgie-Rap“, der besser denn je
aufzeigt, wie sich die frühere Zeit von der heutigen unterscheidet.
Einzigartig die eigens gedichtete und musikalisch wunderschöne „Hymne
für Oberelsbach“, die nach einem Blick auf die Dirigentin des
Valentin-Rathgeber-Chors, die Bürgermeisterin oder die gerade
auftretenden „Kaufmannsware“ letztendlich das Fazit zog, dass das
schönste an Oberelsbach die Weisbacher Frauen sind.
Quelle: mainpost.de
Autor: Huter Marc
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